Nachdem die Kosten für hochwertiges Einstreumaterial in den letzten Jahren extrem gestiegen sind verwenden immer mehr innovative Milchviehbetriebe Bioeinstreumaterial. Dieses wird aus den unverdauten Faserstoffen (Futterreste) der Gülle gewonnen. Das von Bauer entwickelte BBU-Konzept (BAUER Bedding Unit) separiert, trocknet und hygienisiert unverdaute Rohfaser aus der Gülle. Damit können Betriebskosten enorm gesenkt werden bei gleichzeitiger Optimierung der Milchleistung. Da es sich hier um einen ökologischen Kreislauf handelt, entfallen nicht nur Bezugskosten für Einstreumaterial, sondern auch entsprechende Entsorgungskosten. Dieses Biomaterial wird permanent direkt am Hof produziert und ist jederzeit verfügbar.
Der erste Schritt des Prozesses besteht aus der Separation von groben Faserstoffen und findet in einem speziell entwickelten Pressschneckenseparator statt. Die Feststoffe sind vor allem nicht verdaute Rückstände aus dem Futter, wie z.B. Fasern aus Silage oder Heu. Der Separator trennt die flüssige und feste Phase und reduziert dadurch den Feuchtigkeitsgehalt der festen Phase auf ein Minimum. Dieser Feststoff wird mittels einer Förderschnecke in eine speziell entwickelte rotierende Trommel aus Edelstahl weiterbefördert.
Der zweite Schritt des Prozesses findet in einer isolierten Edelstahltrommel statt. Dabei wird der Feststoff über mehrere Stunden einem intensiven biologischen aeroben Hygienisierungs-Prozess bei Temperaturen von über 65 Grad unterworfen, wobei die Bakterien abgetötet bzw. auf ein Minimum reduziert werden. Durch diesen kontrolliert gesteuerten Prozess entsteht ein homogenes Produkt. Durch diese Behandlung wird die Vermehrung von u.a. Mastitiserregern wesentlich entgegengewirkt. Labortests von unterschiedlichen Universitäten haben bestätigt, dass keine nachweisbaren Bakterienzellen im Einstreumaterial nach diesem Prozess vorhanden waren.
Der zweite Schritt des Prozesses findet in der BAUER Kompostiertrommel statt, welche in einem isoliertem 40’-Container installiert ist. Die Feststoffe werden über ein patentiertes Klappensystem in die Trommel geführt, damit diese auch mit über 70% des Volumens gefüllt werden kann. In der Trommel wird das Material kontinuierlich gemischt und einem intensiven aeroben Prozess ausgesetzt, bei welchem die Luft aus der Trommel gesaugt wird um die Feuchtigkeit aus dem System zu entfernen. Für einen optimalen Kompostierprozess wird die Lufttemperatur hierbei auf ca. 65-70°Cgehalten. Durch einen stabilen kontinuierlichen Prozess wird ein homogenes Produkt produziert.
Durch das neuartige Austragssystem kann die Trommel bis zu 70% gefüllt werden, was eine tägliche Produktion von bis zu 48 m3 Einstreumaterial bedeutet.
Um den vollautomatisch kontrollierten Betrieb zu gewährleisten, wurde eine spezielle Steuerung entwickelt, welche einen konstanten TS-Gehalt von 36-38% am Separatoraustritt garantiert.
Am großzügig dimensionierten Touch Screen Panel kann die gesamte Anlage sowie die Einzelkomponenten gesteuert werden. In Speicherkarten werden die Daten wie Temperatur, sämtliche Einstellungsparameter der Anlage über einen längeren Zeitraum gespeichert, um auch eine Nachverfolgbarkeit sicher zu stellen. Ebenso können Peripherie-Geräte mitgesteuert werden.
Der Prozess ist komplett automatisiert. Die Gülle wird vom Sammelbecken in den Pressschneckenseparator gepumpt. Der separierte Feststoff wird einer Förderschnecke zugeführt, von dort gelangt er in die Edelstahltrommel, wo ein aerober Prozess erfolgt. Dies geschieht bei einer Temperatur von 60 – 75 Grad Celsius ohne Zuführung von Fremdenergie. Der biologische Prozess wird über Temperaturmessungen überwacht und durch den Luftstrom geregelt. Die Bauer Group bietet für jeden Betrieb die richtige Größe an:
BBU 400
Bio Einstreu Produktion pro Tag
BBU 1000
Bio Einstreu Produktion pro Tag
BBU 2000
Bio Einstreu Produktion pro Tag
Wir sind überzeugt davon, dass Einstreuen mit selbst produziertem Separat das richtige System für unsere 135 Kühe ist. Die einfache Möglichkeit der Hygienisierung der Einstreu und natürlich der unschlagbare Liegekomfort auf dem Material sprechen eindeutig für die BBU.
Etwa 50 Prozent der am Hof anfallenden Gülle werden mit der BBU verarbeitet. Zweimal täglich werden die Spalten im Stall abgeschoben und dabei mit dem Einstreugerät neues Separat in die Boxen gebracht. Wir haben auch festgestellt, dass sich die Zellzahlen deutlich nach unten bewegen, was sehr positiv für die Tiergesundheit ist.
Verena Hußmann